Prolog des Buches "Dokumentation über Gott und die Welt":
Die eigene Dokumentation mit 24 Lenzen, das ist ein faszinierendes weil neues und gewagtes Thema. So bedarf es für dieses Genre einer Menge Erfahrung und in Bezug auf Biographien und Ähnliches ein Gros an Menschenkenntnis – Dinge, die man einem 24-Jährigen nicht unbedingt zusprechen möchte. Nichtsdestotrotz entstehen die mitreißenden Ideen in jungen Häuptern – das sah schon Gotthilf Heinrich Schubert so: "Jünglinge können in ihren Plänen, und Hoffnungen nie zu kühn sein. Bloß das Große und Höchste weckt die in der menschlichen Natur verborgenen höheren, göttlichen Kräfte[…]" (Ein anderer Humboldt, S. 19). Zahlreiche Beispiele bezeugen das, genauso wie das Gegenteil belegt werden kann. Ideen sind nicht an das Alter gebunden, ebenso wie das Leben nicht schwarz oder weiß ist. Es ist nicht ja oder nein. Es ist bunt mit grünen Flecken und frei interpretierbar. Das genau soll eine Dokumentation herüberbringen: Die Facetten des Lebens.
Der Anfang dieser Arbeit würde schwer werden. Das war bereits in der ersten Lehrveranstaltung klar geworden. Die Fragestellung zu einem geeigneten Thema der ersten eigenen Dokumentation ist nicht einfach und bedarf vieler weitreichender Gedanken. So kamen viele interessante Ideen zu Dokumentationen zu Stande – Biographien über Sportler, Politiker, Wissenschaftler und andere herausragende Persönlichkeiten, Bestandsaufnahmen gesellschaftlicher Strukturen im Gestern, Heute und Morgen, aber auch alberne Ideen wie eine Dokumentation über die Trennung von Eigelb und Eiweiß.
Ein guter Dokumentarfilm ist unvoreingenommen, zeigt Fakten und lässt Raum und vor allem Zeit für Spekulationen und Sinndeutungen. Genauso zeigt er auch etwas Neues, etwas Innovatives, etwas Faszinierendes. Aus diesem Grund wählte ich das Thema "Gott und die Welt" für diese Belegarbeit. Die umgangssprachliche Belanglosigkeit und trotzdem so faszinierende und geschichtlich weitreichende Beziehung zweier Dinge, die der Mensch noch nicht einmal im Ansatz begreifen kann, fasziniert mich nicht nur seit dieser Lehrveranstaltung, sondern bereits seit mehreren Jahren. Dies ist die Arbeit, in der ich meiner Interpretation der zwei größten wissenschaftlichen beziehungsweise philosophischen Geheimnisse Ausdruck verleihen kann und werde. Ich könnte ganze Bände über dieses Thema füllen, aber ich werde versuchen, nicht über das Maß auszuschweifen und werde dabei Ansichten, Meinungen und Bilder über Gott und die Welt darstellen, so wie ich und auch andere Menschen diese Beziehung sehen und dabei auch den ein oder anderen sarkastischen Unterton anklingen lassen. Trotzdem ist dies kein Gottesbeweis und auch keine wissenschaftliche Analyse der physikalischen, biologischen und chemischen Prozesse auf Erden, ebenso wenig ist es Gotteslästerung, Diffamierung Gläubiger oder Wissenschaftler – dieser Beleg dokumentiert eine Idee; Eine Idee, die besagt, dass jeder glaubt. Jeder Mensch glaubt an Etwas, dass er nicht erklären kann und vielleicht auch nicht will. Er hofft auf eine extraterrestrische Existenz – eine Existenz außerhalb seines Verständnisses. Mir ist die Gradwanderung dieses Themas durchaus bewusst und man möge mir scheinbar denunzierende Begrifflichkeiten und Phrasen verzeihen – sollten diese tatsächlich auftauchen, sind sie definitiv anders gedacht worden. Es liegt mir fern, in diesem Zusammenhang mit Religionen, Weltbildern, Wissenschaften oder deren Anhängern abzurechnen – dafür gibt es andere Medien, auch wenn sarkastische Seitenhiebe vorkommen können. Vielmehr ist diese Arbeit ein Versuch, die Ansicht auf ein Thema zu visualisieren, das alle Menschen tangiert: Die Frage nach der Existenz Gottes und dem Sinn des Lebens. Eine Fragestellung, die hochgegriffen ist und in dieser Belegarbeit definitiv zu keiner Antwort finden kann, aber es soll auch lediglich eine Sichtweise dargestellt werden – plastisch und faszinierend.
Also greifen wir nach den Sternen. Allein der Versuch macht den Beleg lesenswert...
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